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«Es ist mir wichtig, dass alle offen miteinander kommunizieren» – Interview mit der Leiterin Administration, Van Nguyen

Van Nguyen und ihr Team wickeln bei Oeko Service den Zahlungsverkehr ab, erledigen die Korrespondenz, sorgen für die Ablage und sind verantwortlich für verschiedene Aufgaben im Personalwesen, vom Ein- und Austritt der Mitarbeitenden bis zur Lohnzahlung. Die neue Leiterin Administration führt sechs Mitarbeitende, darunter zwei KV-Lernende.

Van Nguyen, seit Herbst 2019 Leiterin Administration bei der Oeko Service GmbH

Frau Nguyen, seit Herbst 2019 leiten Sie die Administration bei Oeko Service. Wie gefällt Ihnen die Aufgabe?

Das ist eine tolle neue Erfahrung für mich. Mir gefallen verschiedene Aspekte daran: Ein Team zu führen, zu organisieren, Prozesse zu optimieren und die Zusammenarbeit im Team zu fördern. Und wenn alles so läuft, wie ich es mir vorgestellt habe, freut mich das.

Sie sind erst vor drei Jahren als Sachbearbeiterin eingestiegen …

Angefangen habe ich mit Kreditorenbuchhaltung und administrativen Aufgaben. Das hatte ich seit der Lehre nicht mehr gemacht. Dann wurde die Arbeit immer umfangreicher, es kamen neue Aufgaben dazu. Dadurch kannte ich die Administration bereits ziemlich gut und war mit fast allen Abläufen vertraut.

Welche Herausforderungen bringt die Leitung eines Teams mit sich?

Diese grosse Verantwortung nehme ich sehr ernst. Ich hatte ja bisher noch keine Führungserfahrung, bin aber zuversichtlich, dass ich da hineinwachse. Erst recht mit einem so guten Team. Es ist mir wichtig, dass alle offen miteinander kommunizieren. Ich bin auch darauf angewiesen, dass mich die Mitarbeitenden auf Dinge aufmerksam machen, die verbessert werden könnten.

Gibt es etwas, das Sie sofort anpacken möchten?

Ein Ziel ist es, dass alle im Team mit den Aufgaben der anderen vertraut sind. Die Kolleginnen und Kollegen sollten auch einmal einspringen und etwas übernehmen, wenn die Lernenden in der Schule oder eine Mitarbeiterin ferienhalber abwesend ist.

Das Team Administration der Oeko Service GmbH (von links): Samuele Troisio, Van Nguyen (Leiterin), Karen Gnonblesson, Viktorija Stäger, Maurizio Mandala. Nicht auf dem Bild, aber zum Team gehörend: Cornelia Wernli

Sie haben bei einer Handelsfirma, an der Hochschule und in der Finanzbranche gearbeitet. Was macht die Arbeit bei Oeko Service GmbH besonders?

Ich habe früher mit dem Gedanken gespielt, im sozialen Bereich zu arbeiten. Es ist darum eine glückliche Fügung, dass ich bei der Oeko Service GmbH gelandet bin. Dass wir Mitarbeitende mit IV-Rente beschäftigen und junge Menschen im Auftrag der IV ausbilden, ist etwas Einmaliges. So etwas bieten die wenigsten Betriebe an. Dass wir beeinträchtigten Menschen die Möglichkeit geben, sich beruflich zu entfalten, macht es für mich interessant. Die Zusammenarbeit in gemischten Teams erlebe ich als etwas Sinnvolles. Darum kann ich mich so gut mit unserem Leitbild identifizieren.

Haben Sie selbst in der Familie oder im Freundeskreis erlebt, dass Menschen eine Chance erhalten haben?

Ich habe vietnamesische Wurzeln. Meine Eltern kamen nach dem Vietnamkrieg in die Schweiz. Das war ein grosser Schritt für sie, weil sie aus einer anderen Kultur kamen. Es war wichtig für ihre Integration, dass sie die nötige Unterstützung bekommen haben und sich schnell hier einleben konnten. Mein Vater arbeitet noch immer, obwohl er bereits im Pensionsalter ist.

Welchen Einfluss hatten Ihre Eltern auf Ihre persönliche Entwicklung?

Meine Eltern haben mir ihre Kultur mitgegeben. Ich habe deshalb eine enge Bindung zu Vietnam, auch wenn die Schweiz meine Heimat ist. Sie haben mir nie das Gefühl gegeben, dass ihre Situation als Migranten in der Schweiz für sie schwierig gewesen wäre. Und sie haben es mir ermöglicht, mich frei zu entwickeln.

Wie haben Sie Ihren bisherigen Werdegang erlebt und was möchten Sie beruflich noch erreichen?

Ich bin viel herumkommen, weil ich immer wieder Neues kennenlernen wollte. In jeder neuen Branche habe ich gute Erfahrungen gemacht, in jedem neuen Bereich viel gelernt. Nach der KV-Lehre kam die Berufsmaturität. Ich wollte erst einmal arbeiten. Momentan konzentriere ich mich auf meine neue Aufgabe als Teamleiterin. Das ist für mich ein wichtiger neuer Schritt.

Und was machen Sie, wenn Sie nicht im Büro sind?

In meiner Freizeit treffe ich mich mit Freunden, koche oder besuche meine Eltern in St. Gallen. Und ich reise gern. Im November war ich nach einigen Jahren wieder einmal in Vietnam und habe dort meine Familie besucht. Das Land hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt. Ich entdecke bei jedem Besuch wieder etwas Neues. Die nächste Reise wird in ein Land gehen, das ich noch nicht kenne.